März 2011



   
 
Schon zu Papier gebracht, sind die Ideen und Überlegungen für die neue Orgel in der Pfarrkirche Sankt Michael in Euskirchen-Großbüllesheim. Nicht mehr lange, dann wird aus den Überlegungen und Gedanken in den Köpfen Wirklichkeit und Musik.
 



   




   
 
Hierzu muss viel Eichenholz verbaut werden.
 



   
 
In unserer Montagehalle ist als erstes der massive Gehäusekranz fertiggestellt, auf dem später die Windladen von Hauptwerk und Pedal aufliegen werden und der das Obergehäuse tragen wird. Und weil das romanische Kirchenportal nicht sehr groß ist, muss der Kranz geteilt gebaut und kann erst nach der Montage in der Kirche endgültig verleimt werden.
 



   
 
Neben den Arbeiten an der Orgeltechnik wird auch in der Vorintonation schon fleißig gearbeitet, damit die Orgel im September erklingen kann.
 






   
 
Und immer noch arbeiten wir zur Restaurierung der Steinmeyer-Orgel in Landau an den pneumatischen Teilen, die sämtlich rekonstruiert werden müssen. Im Bild sieht man die Bälgchen zur Registereinschaltung.
 



   
 
Und anlässlich der letzten Charge Taschen, die gemacht werden müssen, noch einige letzte Impressionen: eine neue Tasche auf den Rohlingen aus Kiefernholz.
 



   
 
Hier sind die Rohlinge noch ungebohrt zu sehen,
 



   
 
nun mit passenden Bohrungen versehen.
 



   
 
Wie in der Konditorei werden nun die Rohlinge mit Füllung und Glasur versehen. Die Füllung ist aus Filz und einer Spiralfeder gemacht, die Glasur aus feinem Leder.
 



   
 
Viele fleißige Hände sind notwendig, um die mehreren Tausend Taschen zu machen.
 



   
 
Als letzter Arbeitsgang wird der Boden, auf welchem die Tasche später auf dem Taschenbrett mit Warmleim befestigt wird, noch mit Papier belegt.
 



   
 

Das fertige Ergebnis.
 


   




   
 
Und pünktlich zur Fertigstellung der letzten Taschen sind nun auch die Taschenbretter wieder zurück in der Werkstatt, die wir wegen eines akuten Holzwurmbefalls zur fachgerechten Schädlingsbekämpfung mit Gas außer Haus geben mussten. Sie können nun mit den Taschen versehen und danach endlich wieder eingebaut werden.
 






   
 
Unter den beobachtenden Augen des Werkstattgründers Ernst Seifert im Hintergrund hatten wir bereits im Dezember zusammen mit Professor Gottfried Böhm und seinem Sohn Professor Stephan Böhm die letzten Details zum Prospekt der neuen großen Orgel im Speyerer Dom besprochen.
 



   
 
So wurde die endgültige Gestaltung der seitlichen Verkleidungen überlegt, welche die Pfeifen des Pedals kaschieren, die etwas nach hinten versetzt neben der auf dem Orgeltisch herauskragenden Skulptur stehen.
 



   
 
Und auch wie der Bereich um den Spieltisch aussehen soll wurde teilweise ganz praktisch probiert. Auf Wunsch der Architekten befindet sich der Organist nun innerhalb des Organismus' Orgel. Dies drückt sich durch den intensiven Einsatz von metallischen Oberflächen und viel Glas aus, das einen transparenten Einblick auf das Pfeifenwerk ermöglicht.
 






   
 
Nachdem die Deckenverkleidung der Sängerempore unterhalb des Orgeltisches für die Speyerer Domorgel aus edelstahlbeschichten Platten fertig gestellt ist, haben wir diese in unserer Werkstatt ausgelegt, damit sie von Markus Böhm, einem Sohn Gottfried Böhms, mit einer "Bemalung" versehen werden kann.
 



   
 
Die Integration von Malerei in Architektur ist nicht untypisch für die Arbeiten von Gottfried Böhm. Anstelle mit Farbe geschieht dies hier jedoch mittels Schleifen, um so mit dezenter Sprache und von weitem nur neugierig machend erkennbar zu sein.
 



   
 
An einem Samstag machten sich zusammen über 270 Jahre Lebenserfahrung mit dem Auto auf den Weg von Köln nach Kevelaer, um die Arbeit von Markus Böhm zu begutachten: Professor Gottfried Böhm in Begleitung seiner Frau und einer gemeinsamen Freundin.
 






   
 
In unserer Montagehalle sind derweil die Arbeiten für das neue Schwellergehäuse des zweiten Manuals der Landauer Steinmeyer-Orgel fertiggestellt, das bei der letzten Überarbeitung des Instrumentes in den 1950er Jahren entfernt wurde.
 



   
 
Etwas abweichend vom Original haben wir hier zusätzlich einen Dachschweller eingebaut, weil das Positiv weniger Register als das Schwellwerk hat und durch die Aufstellung auf Sturz deshalb mit einer schmaleren Frontbreite versehen ist, was die Aussprache deutlich reduzieren würde.
 



   
 
Das, was hier auf der Intonierlade steht, sind gar keine alten Pfeifen, auch wenn sie wegen der Legierung vielleicht so aussehen mögen.
 



   
 
Nein, für die Rekonstruktion der nicht mehr vorhandenen originalen Stimmen konnten wir eine Legierung finden, die wahrlich dem Original entspricht. Sowohl optisch wie musikalisch.
 



   
 
So werden nun die vielen 8'-Farben vorintoniert,
 



   
 
was gar nicht so viel Kraft kostet, wie es hier scheint.
 





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